Strategische Zusammenarbeit für die Wachstumsbranche Energiewende

AMS NÖ und Windkraft Simonsfeld AG


  • Veröffentlicht 30.04.2024
  • Bundesland Niederösterreich

Das Thema Nachhaltigkeit steht im Zentrum der aktuell laufenden Business Tour des Arbeitsmarktservice (AMS) bei den niederösterreichischen Unternehmen. Bis 24. Mai sind die Berater_innen und auch die Landesgeschäftsführung des AMS NÖ unterwegs, um heimische Betriebe beim nahhaltigen Personalmanagement zu unterstützen. So auch AMS NÖ-Chefin Sandra Kern bei der Windkraft Simonsfeld AG. Der Fachkräftebedarf für Unternehmen, die in der Energiewende aktiv sind, wird anhalten – so auch bei Windkraft Simonsfeld, der mit dem AMS in allen Personalfragen zusammenarbeitet. Bei einer Pressekonferenz und einem Betriebsrundgang geben Sandra Kern und Windkraft Simonsfeld Simonsfeld-Vorstand Alexander Hochauer Einblick in die Kooperation und in die aktuelle Erweiterung des Betriebsstandortes des Energieproduzenten in Ernstbrunn.

Laut einer Prognose des Institutes für Höhere Studien (IHS) werden bis ins Jahr 2030 österreichweit jährlich rund 1.500 Vollzeit-Arbeitsplätze im Bereich der Photovoltaik (davon NÖ rd. 500/Jahr) und 1.100 im Bereich der Windkraft (davon NÖ rd. 500/Jahr) gesichert bzw. neu entstehen. Diese Beschäftigungsimpulse wirken auch auf andere Bereiche: Zulieferer, Administration, Recht, Ausbildungseinrichtungen etc. Mehr als 45% der nachgefragten Qualifikationen werden auf das Anforderungsprofil Lehrabschluss entfallen. Starken Bedarf an Fachkräften mit klimarelevanter Ausbildung ist auch im AMS NÖ spürbar:

  • Mehr Stellenbesetzungen mit klimarelevanter Ausbildung (Q1/24 zu Q1/23) in NÖ!
    + 7,1% besetzte Stellen mit klimarelevanter Ausbildung bei einem Rückgang von -11,2% bei allen besetzten Stellen.
  • Geringer Stellenandrang belegt Fachkräftemangel für die Energiewende!
    Auf eine freie Stelle mit dem Anforderungsprofil einer klimarelevanten Ausbildung kommen Ende März in NÖ 1,3 arbeitslose Personen. Die Stellenandrangziffer insgesamt beträgt derzeit allerdings 2,8.

Sandra Kern: „Zunehmender Arbeitskräftemangel in berufspraktischen Bereichen und der demographische Wandel sorgen für anhaltende, wenn auch im Vergleich zu 2022 und 2023 abgeschwächte, Nachfrage nach Personal und Fachkräften. So ist die Nachfrage nach Arbeitskräften in klimarelevanten Berufen ist in den letzten fünf Jahren in NÖ um mehr als 50% gestiegen und wird nicht abreißen. Wir werden diese Dynamik nutzen! Denn es ergeben sich für Jobsuchende, junge Menschen und vor allem für Frauen vielfältige Chancen für einen beruflichen Neuanfang. Mit dem ersten europäischen Klimaschutz-Ausbildungszentrum in Sigmundsherberg setzen wir in Sachen zukunftssicherer Qualifizierung neue Maßstäbe und sorgen für hochqualifizierte Fachkräfte für eine wichtige Zukunftsbranche.“

Nachhaltigkeit in Personalfragen steht ganz oben auf der Agenda bei der Zusammenarbeit des Arbeitsmarktservice (AMS) mit Unternehmen in Niederösterreich. Gerade in der Wachstumsbranche rund um die Energiewende ist der Personalbedarf in den letzten fünf Jahren markant gestiegen.  Bei einem Pressegespräch gaben die Windkraft Simonsfeld und das AMS NÖ einen Einblick in strategische Personalthemen der Zukunft und in die Services, die das AMS für den Energieproduzenten umsetzt.  PHOTO: v.L. Sandra Kern, (LGF AMS NÖ), Markus Winter  (Vorst. Technik Windkraft Simonsfeld AG) vor der Baustelle des Erweiterungbaus der Firmenzentrale.
v.l. Sandra Kern, (Landesgeschäftsführerin AMS NÖ), Markus Winter (Vorstand Technik Windkraft Simonsfeld AG) vor der Baustelle des Erweiterungbaus der Firmenzentrale.

Kooperation AMS und Windkraft Simonsfeld AG: Personal finden und halten stehen im Fokus
Die Windkraft Simonsfeld sieht die nachhaltige Personalarbeit auf drei Ebenen: basierend auf sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit.

„Da unser Unternehmenszweck schon ein ökologischer ist, sind wir in der erfreulichen Situation, dass bei uns alle Jobs „Green Jobs“ mit Sinn sind. Die Nachhaltigkeit verfolgen wir nach innen und außen auch durch unseren Fokus auf partizipative Prozesse. In Punkto soziale Nachhaltigkeit ist uns die Work-Life-Balance sehr wichtig. Wir bieten maximale, vertrauensbasierte Flexibilität in den Arbeitszeitmodellen, Benefits und alle denkbaren „new work“ Möglichkeiten“, erklärt Alexander Hochauer, Vorstand Finanz der Windkraft Simonsfeld.

Das AMS NÖ ist für Windkraft Simonsfeld ein strategischer Partner in vielen Personalbelangen. Der Energieproduzent wurde 1996 gegründet und befindet sich auf stetigem Wachstumskurs. Aktuell arbeiten 110 Beschäftigte bei Windkraft SimonsfeldSimonsfeld in Ernstbrunn. Betreuende AMS Geschäftsstelle ist Korneuburg.

Die Themen der Zusammenarbeit umfassen:

Vermittlung:

  • Sämtliche Positionen, die es bei Windkraft Simonsfeld zu besetzen gibt, werden über das AMS Korneuburg annonciert und finden sich auf der AMS-Plattform alle jobs.
  • Mit Unterstützung des AMS konnten bereits einige Positionen bei Windkraft Simonsfeld besetzt werden: bei Lehrstellen und auch bei Positionen mit einem Anforderungsprofil mit Lehrabschluss und mehr.

Nachhaltige Personal- und Arbeitsmarktpolitik:

  • Lehrlingsausbildung mit Unterstützung durch AMS-Lehrstellenförderung
  • Nutzung der AMS-Impulsberatung

AMS Business-Tour 2024 unter dem Motto nachhaltiger Personalarbeit

Die Vermittlung von Jobs und Personal ist und bleibt die Kernaufgaben des AMS. Die Pandemie und die Zeit danach haben gezeigt, dass die Unternehmen umfassende Beratung und Unterstützung brauchen, wenn es darum geht, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen zu halten und dafür zu sorgen, dass Bewerber_innen, die auf den ersten Blick nicht ideal ins Unternehmen passen, eine Chance und jene Aufgabe zu geben, die für beide Seiten perfekt passt. Um sie bei nachhaltiger Personalarbeit zu unterstützen, sind die AMS-Berater_innen zwischen 22. April und 24. Mai in Niederösterreich unterwegs. Mit Service und Beratung zu folgenden Themen:

  • sorgsamer Umgang mit Ressourcen: Mit durchdachtem Onboarding, um Neueinsteiger_innen an den Betrieb zu binden sowie Frühfluktuation und dauerhaftes Rekruting zu vermeiden.
  • innerbetriebliche Potenziale erschließen und weiterentwickeln, um Mitarbeiter_innen zu halten; z.B. mit der AMS-Impulsberatung, damit die innerbetriebliche Organisation und die Belegschaft resilient und zukunftsfit bleiben. Das AMS beauftragt dafür ein externes Beratungsunternehmen, den Betrieb in Fragen wie Arbeitergeberattraktivität, innerbetriebliche Weiterbildung oder alter(n)sgerechtes Arbeiten professionell zu begleiten. Im Beratungsportfolio befindet sich auch eine Kompetenzen-Analyse, um den ökologischen Strukturwandel zu bewältigen. Das AMS bietet die Impulsberatung den Unternehmen kostenfrei an.
  • Transparenz am Arbeitsmarkt herstellen und sämtliche Stellen dem AMS zu melden, damit konkretem Personalbedarf oder –mangel passend begegnet wird. Auf „alle jobs“ bietet das Arbeitsmarktservice die größte Personal- und Jobplattform Österreichs.
  • Passungen und Matches finden, auch wenn sich diese nicht vordergründig anbieten. Zum Beispiel durch Vermittlung langzeitarbeitsloser Personen in Kombination mit einer zeitlich befristeten Lohnkostenförderung durch das AMS oder Arbeitsplatznaher Qualifizierung Jobsuchender. Für 2024 hat das AMS NÖ mehr als 30 Millionen € an Lohnkostenförderungen reserviert. Etwa 1.200 Jobsuchende werden heuer im Rahmen der Arbeitsplatznahen Qualifizierung direkt im Unternehmen geschult.

Rückfragehinweis für die Redaktion: Mag. Martina Fischlmayr (AMS NÖ) 0664/83 50 517 und Mag. Birgitt Kleinschek (Windkraft Simonsfeld) 0664/6181306.

Diese Seite wurde aktualisiert am: 30. April 2024